Wie werden gesellschaftliche Minderheiten erreicht und wie partizipieren sie in Citizen Science Projekten? Österreichische Citizen Science Konferenz ÖCSK2020, online

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Abstract

Wie werden gesellschaftliche Minderheiten erreicht und wie partizipieren sie in Citizen Science Projekten? D.O.T. - Die offene Tür ist ein Forschungsprojekt mit dem Ziel, Interventionen zur Stärkung sozialer Verbundenheit von Schulklassen und Jugendgruppen rund um die herausfordernde Zeit des Schulwechsels zu entwickeln. Durch ein innovatives Forschungsdesign, dessen Schwerpunkt das begleitende Co-Development durch Bürger*innen ist, basiert unsere Arbeit auf den Informationen und Rückmeldungen der Bürger*innen. Wir arbeiten in Form von Workshops an Schulen, offenen Arbeitsgruppen und verschiedenen Diskussionsangeboten eng mit Bürger*innen aus verschiedenen Altersgruppen, Regionen und beruflichen Kontexten zusammen, deren Meinungen direkt in unsere Arbeit einfließen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Schulen in ganz Niederösterreich ist es uns gelungen, 975 Schüler*innen aller Schulformen, aus ländlichen und städtischen Gebieten in unsere Datenerhebung 2018 einzubeziehen. Hierzu sind wir zwischen September und Dezember 2018 besonders in entlegene ländliche Regionen gereist und haben Schulen aus Randgebieten, mit hoher Migrationsquote und integrativen Angeboten im Besonderen angeworben. Innerhalb von Workshops an den Schulen wurden die Schüler*innen in innovativer, spielerischer Art und Weise zu den Themen Freundschaft, Schulwechsel und Mediennutzung befragt. Möglich wurde durch diese aufsuchende Form der Datenerhebung die Einbindung verschiedener gesellschaftlicher Randgruppen von Schüler*innen mit Migrationshintergrund, aus abgelegenen ländlichen Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte sowie aus Integrations- und Förderschulen. Basierend auf ihren Angaben wurden neue Komponenten innerhalb des Forschungsprojekts entwickelt und bereits geplante Komponenten überarbeitet. Die Herausforderungen die ein solcher Studienaufbau für die durchführenden Forscher*innen mit sich bringt, sind umfassend. Jede Schule wurde einzeln für die Mitarbeit angeworben und die Art der Zusammenarbeit im Vorfeld detailliert abgestimmt, während des gesamten Anwerbeprozesses waren zwei Mitarbeiter*innen rund um die Uhr für Fragen erreichbar. Dieses Angebot wurde aufgrund von Unsicherheiten bezüglich einer Zusammenarbeit mit einem Forschungsprojekt von Lehrer*innen und Eltern umfangreich genutzt. Die Termine mussten passend für den Schulalltag abgestimmt werden. Aufgrund der teilweise langen Anreisezeiten bedeutet dies eine hohe zeitliche Flexibilität für die Forschenden. Ein Fazit unserer Arbeit ist daher, dass die partizipative Einbindung von gesellschaftlichen Randgruppen eine Herausforderung darstellt, die nur durch direkte Ansprache gelöst werden kann, da gerade gegenüber Forscher*innen und ihren Zielen Vorbehalte bestehen können, die nur durch Gespräche vermindert werden können.
Original languageGerman
Publication statusPublished - 2020

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