Besonderheiten von Sexualität bei psychischen Störungen

Juliane Burghardt, Manuel Sprung, Friedrich Riffer

Research output: Contribution to book/report/conference proceedingChapter in book/report

Abstract

Sexualität bleibt in der psychiatrischen oder psychotherapeutischen Behandlung oft unbeachtet. Dabei sind viele psychische Störungen mit einem Verlust des sexuellen Verlangens verbunden. Störungsbilder wie Depression, Magersucht, Adipositas oder die Generalisierte Angststörung gehen mit geringem sexuellem Verlangen einher. Im Gegensatz dazu sind manische Episoden und die Borderline-Persönlichkeitsstörung meist mit einer Zunahme des sexuellen Verhaltens verbunden. Menschen mit Bulimie können beide Symptome zeigen. Das Risiko, an psychischen Störungen zu erkranken, ist bei Menschen stark erhöht, die in ihrer Kindheit sexuellen Missbrauch erlebten. Von sexuellem Missbrauch Betroffene zeigen riskanteres sexuelles Verhalten, insbesondere gekennzeichnet durch einen früheren Beginn der sexuellen Aktivität, mehr Partner_innen, Gelegenheitssex sowie ungeschützten Sex. Die bei psychischen Störungen typische medikamentöse Behandlung kann sich ebenfalls direkt auf die Libido von Patient_innen auswirken.
Original languageGerman
Title of host publicationSexualität im Kontext psychischer Störungen: Vielfalt der Normalität und Stellenwert in der Psychotherapie
EditorsFriedrich Riffer, Manuel Sprung, Elmar Kaiser, Juliane Burghardt
Place of PublicationBerlin, Heidelberg
PublisherSpringer Verlag
Pages3-9
Number of pages7
ISBN (Electronic)978-3-662-63726-5
DOIs
Publication statusPublished - 2022

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