Project Details
Description
Digitale Rekonstruktion anthropologischer Funde - eine Pilotstudie zur 30.000 Jahre alten Doppelbestattung von Neugeborenen am Kremser Wachtberg
Als 2005 während archäologischer Ausgrabungen an der Fundstelle Krems Wachtberg eine mehr als 30000 Jahre alte Doppelbestattung zweier Neugeborener entdeckt wurde, erregte dies in der Öffentlichkeit sowie in internationalen Wissenschaftskreisen große Aufmerksamkeit. Weltweit betrachtet sind Funde von Jugendlichen und Kindern früher moderner Menschen äußerst selten. Die rituell angelegte Bestattung wurde nach ihrer Entdeckung und Freilegung als Block geborgen und sorgfältig gelagert, um den hervorragenden Erhaltungszustand des Befundes zu bewahren. 2015 wurde dieser Block dann im Labor schichtweise abgetragen, wobei jeder Arbeitsschritt nach neuestem Stand der Technik dokumentiert wurde.
Digitalisierung ist nunmehr Methode der Wahl für die Analyse, Rekonstruktion und bildliche Darstellung derartiger Funde. Die hochauflösende Mikro-Computertomographie ist derzeit die einzige Möglichkeit für die Erstellung einer digitale Kopie und Visualisierung der menschlichen Überreste. Damit wird sowohl die 3D Rekonstruktion der Oberfläche als auch der inneren Mikrostruktur ermöglicht, macht also „das Unsichtbare sichtbar“. Eine entsprechende Ausstattung wird 2018 die Abteilung für Biomechanik der KL als Teil der Core Facility am Campus Krems erhalten. Damit werden die derzeitigen Grenzen der Analytik überwunden und eine Digitalisierung der Funde für künftige Untersuchungen ermöglicht. Unter Einbeziehung der Laserscandaten der Ausgrabung kann der gesamte Befund rekonstruiert werden. Abgesehen von dieser dreidimensionalen Rekonstruktion wird es möglich sein, sowohl die „chaîne operatoire“ der Aktivitäten im Zuge des Bestattungsvorganges, als auch der postsedimentären Verlagerungsvorgänge (4D = räumliche Entwicklung in der Zeit) darzustellen. Neben der Rekonstruktion der Bestattung ist die zeitgemäße Dokumentation und Archivierung der Daten äußerst
wichtig für die zukünftige Forschung. Daher ist eines der Hauptziele dieses Pilotprojekts, einen Kriterienkatalog für ein langfristiges open-source Datenarchiv zu erstellen, das die Daten der Ausgrabung und der Grabungsfunde Wissenschaftlern aller Fachrichtungen nach neuesten wissenschaftlichen Kriterien zugänglich macht. Die Digitalisierung der Krems-Wachtberg Doppelbestattung ist in all ihren Gesichtspunkten herausfordernd und benötigt daher Experten aus verschiedenen Bereichen, um mit den unterschiedlichen Aspekten umzugehen, die einer solch spektakulären Entdeckung innewohnen. Nunmehr ist es möglich, diesen herausragenden Befund unter der Führung niederösterreichischer Forschungseinrichtungen zu untersuchen. Als eines der Hauptziele wird das Projekt zu einer weiteren Professionalisierung im Sammlungsmanagement und der Museologie – einem der Felder der
niederösterreichischen FTI Strategie – beitragen. Das Projekt wird die Wahrnehmung des kulturellen Erbes von Niederösterreich deutlich steigern und dazu die neuesten technischen Entwicklungen wissenschaftlicher Forschung auf internationalem Niveau nutzen.
Als 2005 während archäologischer Ausgrabungen an der Fundstelle Krems Wachtberg eine mehr als 30000 Jahre alte Doppelbestattung zweier Neugeborener entdeckt wurde, erregte dies in der Öffentlichkeit sowie in internationalen Wissenschaftskreisen große Aufmerksamkeit. Weltweit betrachtet sind Funde von Jugendlichen und Kindern früher moderner Menschen äußerst selten. Die rituell angelegte Bestattung wurde nach ihrer Entdeckung und Freilegung als Block geborgen und sorgfältig gelagert, um den hervorragenden Erhaltungszustand des Befundes zu bewahren. 2015 wurde dieser Block dann im Labor schichtweise abgetragen, wobei jeder Arbeitsschritt nach neuestem Stand der Technik dokumentiert wurde.
Digitalisierung ist nunmehr Methode der Wahl für die Analyse, Rekonstruktion und bildliche Darstellung derartiger Funde. Die hochauflösende Mikro-Computertomographie ist derzeit die einzige Möglichkeit für die Erstellung einer digitale Kopie und Visualisierung der menschlichen Überreste. Damit wird sowohl die 3D Rekonstruktion der Oberfläche als auch der inneren Mikrostruktur ermöglicht, macht also „das Unsichtbare sichtbar“. Eine entsprechende Ausstattung wird 2018 die Abteilung für Biomechanik der KL als Teil der Core Facility am Campus Krems erhalten. Damit werden die derzeitigen Grenzen der Analytik überwunden und eine Digitalisierung der Funde für künftige Untersuchungen ermöglicht. Unter Einbeziehung der Laserscandaten der Ausgrabung kann der gesamte Befund rekonstruiert werden. Abgesehen von dieser dreidimensionalen Rekonstruktion wird es möglich sein, sowohl die „chaîne operatoire“ der Aktivitäten im Zuge des Bestattungsvorganges, als auch der postsedimentären Verlagerungsvorgänge (4D = räumliche Entwicklung in der Zeit) darzustellen. Neben der Rekonstruktion der Bestattung ist die zeitgemäße Dokumentation und Archivierung der Daten äußerst
wichtig für die zukünftige Forschung. Daher ist eines der Hauptziele dieses Pilotprojekts, einen Kriterienkatalog für ein langfristiges open-source Datenarchiv zu erstellen, das die Daten der Ausgrabung und der Grabungsfunde Wissenschaftlern aller Fachrichtungen nach neuesten wissenschaftlichen Kriterien zugänglich macht. Die Digitalisierung der Krems-Wachtberg Doppelbestattung ist in all ihren Gesichtspunkten herausfordernd und benötigt daher Experten aus verschiedenen Bereichen, um mit den unterschiedlichen Aspekten umzugehen, die einer solch spektakulären Entdeckung innewohnen. Nunmehr ist es möglich, diesen herausragenden Befund unter der Führung niederösterreichischer Forschungseinrichtungen zu untersuchen. Als eines der Hauptziele wird das Projekt zu einer weiteren Professionalisierung im Sammlungsmanagement und der Museologie – einem der Felder der
niederösterreichischen FTI Strategie – beitragen. Das Projekt wird die Wahrnehmung des kulturellen Erbes von Niederösterreich deutlich steigern und dazu die neuesten technischen Entwicklungen wissenschaftlicher Forschung auf internationalem Niveau nutzen.
Short title | Digitisation as a chance for restoration and visualisation |
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Status | Finished |
Effective start/end date | 01.11.2018 → 01.10.2022 |
Collaborative partners
- Karl Landsteiner University of Health Sciences (lead)
- University of Vienna
- Collection Studies and Management
- Austrian Academy of Sciences
Funding
- Gesellschaft für Forschungsförderung NÖ