Abstract
Sexualität bleibt in der psychiatrischen oder psychotherapeutischen Behandlung oft unbeachtet. Dabei sind viele psychische Störungen mit einem Verlust des sexuellen Verlangens verbunden. Störungsbilder wie Depression, Magersucht, Adipositas oder die Generalisierte Angststörung gehen mit geringem sexuellem Verlangen einher. Im Gegensatz dazu sind manische Episoden und die Borderline-Persönlichkeitsstörung meist mit einer Zunahme des sexuellen Verhaltens verbunden. Menschen mit Bulimie können beide Symptome zeigen. Das Risiko, an psychischen Störungen zu erkranken, ist bei Menschen stark erhöht, die in ihrer Kindheit sexuellen Missbrauch erlebten. Von sexuellem Missbrauch Betroffene zeigen riskanteres sexuelles Verhalten, insbesondere gekennzeichnet durch einen früheren Beginn der sexuellen Aktivität, mehr Partner_innen, Gelegenheitssex sowie ungeschützten Sex. Die bei psychischen Störungen typische medikamentöse Behandlung kann sich ebenfalls direkt auf die Libido von Patient_innen auswirken.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Sexualität im Kontext psychischer Störungen: Vielfalt der Normalität und Stellenwert in der Psychotherapie |
Redakteur:innen | Friedrich Riffer, Manuel Sprung, Elmar Kaiser, Juliane Burghardt |
Erscheinungsort | Berlin, Heidelberg |
Herausgeber (Verlag) | Springer Verlag |
Seiten | 3-9 |
Seitenumfang | 7 |
ISBN (elektronisch) | 978-3-662-63726-5 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2022 |