Projektdetails

Beschreibung

Für die sichere Nutzung der essentiellen Ressource Trinkwasser ist die Einhaltung mikrobiologischer und chemischer Qualitätskriterien zwingend erforderlich. Die Bereitstellung von sicherem Trinkwasser ist besonders in Krisen- und Katastrophensituationen eine große Herausforderung. Militärische wie auch zivile Organisationen sind bereit, im Falle des Ausfalles oder Mangels an regulärer Trinkwasserinfrastruktur mit mobilen Trinkwasseraufbereitungsanlagen Abhilfe zu schaffen. Die gesetzlich vorgeschriebenen Methoden zur Überwachung der mikrobiologischen Wasserqualität liefern meist erst am Tag nach der Probennahme Auskunft über die Nutzbarkeit des produzierten Trinkwassers. Dies ist für die Überwachung und Steuerung der Aufbereitungsprozesse absolut unzureichend.
Das Projekt SEWAT (Save and Efficient WAter Treatment) setzt sich nun zum Ziel, mehrere potentielle Methoden für die Echtzeit Überwachung der mikrobiologischen und physikalisch-chemischen Wasserqualität zu prüfen. Die Methoden sollten (i) Kontaminationen und Prozessmängel zeitnah, zuverlässig und automatisch erkennen können und (ii) unter den schwierigen Einsatzbedingungen im Feld und bei Einsätzen wartungsarm funktionieren. Dabei wird ein "from-source-to-tap" Ansatz gewählt, der die Wasserqualität vom Rohwasser über die Aufbereitungsschritte bis hin zur Abfüllung und Lagerung beobachtet. Zur Anwendung kommen automatisierte Durchflusszytometrie, Enzymaktivitäts-basierende Detektion der Bakterienaktivität, spektrometrische Verfahren für den online Nachweis chemischer Verunreinigungen sowie molekular-diagnostische Schnelltests für bakterielle Indikatoren und Pathogene. Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf Biofilm-bildende Prozesse in der Aufbereitung und bei der Lagerung des Wassers (Biostabilität) gelegt. Darüber hinaus soll auch das Potential moderner Mikroskopie- und Durchflusszytometrie-Methoden für die schnelle Detektion von Viruspartikeln ausgelotet werden. Parallel zu diesen technischen Entwicklungen soll eine sozialwissenschaftliche Studie untersuchen, welche Faktoren die Akzeptanz von aufbereitetem Trinkwasser in der versorgten Zielgruppen beeinflussen und wie geeignete Maßnahmen diese Akzeptanz erhöhen können.
Die Ergebnisse dieses Projekts sollen Betreibern von mobilen Wasseraufbereitungsanlagen im militärischen und zivilen (Katastrophen-)Einsatz aufzeigen, welche Rolle moderne Echtzeit Analysenmethoden in der Prozessüberwachung und -steuerung spielen können. Darüber hinaus können die Erkenntnisse aber auch dazu beitragen, die Qualitätssicherung in der kommunalen Wasserversorgung zu unterstützen und damit die kritische Infrastruktur Österreichs resilienter und krisensicherer zu machen.
KurztitelSEWAT
AkronymSEWAT
StatusLaufend
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende01.04.202331.03.2026

Projektbeteiligte

Fördermittel

  • Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)

UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung

2015 einigten sich UN-Mitgliedstaaten auf 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zur Beendigung der Armut, zum Schutz des Planeten und zur Förderung des allgemeinen Wohlstands. Die Arbeit dieses Projekts leistet einen Beitrag zu folgendem(n) SDG(s):

  • SDG 3 – Gute Gesundheit und Wohlergehen
  • SDG 6 – Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen
  • SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur

Schlagwörter

  • Katastrophenschutz
  • Trinkwasserversorgung
  • Wasseraufbereitung
  • Mikrobiologie
  • Kontaminationen
  • Echtzeitmethoden

Fingerprint

Erkunden Sie die Forschungsthemen, die von diesem Projekt angesprochen werden. Diese Bezeichnungen werden den ihnen zugrunde liegenden Bewilligungen/Fördermitteln entsprechend generiert. Zusammen bilden sie einen einzigartigen Fingerprint.